Forschungsprojekt: Sprache und Stimme als Medium in Psychotherapien

Projektlaufzeit: 2021-2025
Projektleitung: Prof. Dr. Antje Gumz
Projektmitarbeiter:innen: Felix Klapprott, Liselotte Marie Steinert, Dr. Denise Kästner

Die Sprache ist das Werkzeug der Psychotherapeut:innen und die sprachlichen Äußerungen sind ein zentrales Medium in Psychotherapien. Therapeut:innen intervenieren primär verbal und der sprachliche Austausch, d.h. die verbalen Äußerungen, machen einen bedeutsamen Teil der Aktivitäten und Geschehnisse in den Sitzungen aus. Auf der sprachlichen Oberfläche wird sichtbar, wie sich die Interaktion entfaltet und sich Inhalte, Emotionen und Beziehungen verändern (Gumz u. Spranz-Fogasy, 2022; Gumz et al., 2015; Gumz, Horstkotte, Kästner, 2014). Es liegt daher nahe, besonderes Augenmerk auf die Sprache, auf den verbalen Dialog zwischen Patient:in und Therapeut:in zu richten und zu erforschen, wie verbale Techniken und sprachliche Merkmale der Interaktion zum therapeutischen Fortschritt beitragen.

Paraverbale Aspekte, also Stimmeigenschaften (z.B. Tonhöhe) und Sprechverhalten (z.B. Sprechgeschwindigkeit), stehen in komplexer Wechselwirkung mit den sprachlichen Inhalten und beeinflussen die therapeutische Beziehung und den therapeutischen Fortschritt.

Diese Forschungsbereiche haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, bislang ist die empirische Befundlage zu dem, was auf sprachlicher und paraverbaler Ebene im Therapieprozess geschieht, und zum Zusammenhang von sprachlichen und paraverbalen Merkmalen mit dem Therapieergebnis oder anderen Prozessvariablen allerdings insgesamt noch schwach.

Wir haben den aktuellen Forschungsstand anhand zweier systematischer Reviews (Link 1 und 2) zusammengefasst. Aktuell werden die im Rahmen des FIS-Projekts erhobenen Antworten, die die Therapeuten auf herausfordernde Patientenreaktionen gaben, im Hinblick auf ihre sprachlichen und paraverbalen Merkmale untersucht. Die so erhobenen Daten werden mit dem Maß an interpersonellen Fähigkeiten in Beziehung gesetzt. Des Weiteren analysieren wir in einer qualitativen Studie, wie Therapeut:innen über die Rolle der eigenen Stimme in der Psychotherapie reflektieren und wie nutzen sie diese nutzen.  

Kooperationspartner: Prof. B. Strauß, FSU Jena

Kontakt: a.gumz@phb.de; Tel. 030/ 20 91 66-282

Kontakt

Avatar-Foto
Prof. Antje Gumz