GaTe: Polizeiliche Gefährdungsanalysen zu Tötungsdelikten in Partnerschaft und Familie
Förderer:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Rahmenprogramm:
Forschung für die zivile Sicherheit (SiFo)
Fördersumme
1,1 Mio. Euro
Projektlaufzeit
März 2022 – Juni 2024
Projektpartner
- Polizeipräsidium Ravensburg
- Deutsche Hochschule der Polizei, Münster
- Psychologische Hochschule Berlin
Assoziierte Partner
- Polizeipräsidium Mannheim
- Kantonspolizei Zürich
- Weißer Ring e. V. Landesbüro Baden-Württemberg
Konflikt- und Gewaltsituationen in Partnerschaften, die von den Polizeibehörden häufig nur schwer erkennbar und bewertbar sind, können im Extremfall in Tötungsdelikte gipfeln. Dabei bezeichnet der Begriff „Intimizide“ den Umstand der Tötung aktueller oder ehemaliger Intimpartnerinnen und -partner, aber darüber hinaus auch die Fälle, in denen über die Partnerin bzw. den Partner hinaus weitere Personen zu Tatopfern werden.
Zumindest im näheren sozialen Umfeld können jedoch Warnsignale auftreten, die auf drohende schwere Gewalttaten hindeuten und an denen präventive Maßnahmen ansetzen sollten.
So werden etwa im Vorfeld von Amokläufen an Schulen oder terroristischen Attentaten durch die Täter häufig Hinweise abgesetzt, beispielsweise in Sozialen Medien. Dieses Verhalten wird als Leaking bezeichnet. Auf diesen Erkenntnissen baut das Projekt GaTe auf, in dessen Rahmen erstmals untersucht werden soll, ob bei Intimiziden ebenfalls Leakingphänomene identifiziert werden können. Hierzu soll eine systematische Analyse möglicher Warnsignale erfolgen. Aufbauend auf den Erkenntnissen dieser Analysen sollen Konzepte und Materialien ausgearbeitet werden, auf deren Grundlage Polizeibeamtinnen und -beamte im Erkennen und Beurteilen von Leaking bei Intimiziden geschult werden können.
Eine systematische Analyse möglicher Warnsignale könnte dazu beitragen, den polizeilichen Umgang mit möglichen Eskalationsdynamiken bei Intimiziden zu verbessern. Eine Schlüsselrolle kommt dabei handlungsorientierten Materialien zu, die auf die verschiedenen polizeilichen Zielgruppen zugeschnitten sind. Mit deren Hilfe können potentielle Warnsignale nach definierten Standards bewertet und Schutzkonzepte abgeleitet werden.
Das Projekt findet in Kooperation mit dem Polizeipräsidium Ravensburg, der Deutschen Hochschule der Polizei und der Psychologischen Hochschule Berlin (PHB) statt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ (Sifo) gefördert. Projektlaufzeit ist von März 2022 bis Juni 2024.