Prof. Dr. Antje Gumz
Professur für Psychosomatik und Psychotherapie – Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
„Menschliches Verhalten und Erleben, die Interaktionen von Personen haben mich schon immer fasziniert. Ich wollte die Hintergründe dafür ergründen und verstehen. So interessierten mich Psychologie und Psychoanalyse frühzeitig, vor allem die Nähe zu Kunst und Philosophie bedeuten mir viel. Ich spiele seit meiner Kindheit Klavier, habe in meiner Jugend Theaterregie geführt und einen Spielfilm gedreht und auch ein Jahr Philosophie studiert. Klassische Musik, auch Hausmusik, spielt heute noch in meinem Leben eine sehr wichtige Rolle.
Studiert habe ich in Leipzig Medizin. Ich habe zu einem kognitionspsychologischen Thema promoviert und bin Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie mit dem Schwerpunkt tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie geworden – und später Psychoanalytikerin und systemische Therapeutin. Zu Beginn meiner therapeutischen Ausbildung fühlte ich mich von der Fülle an Theorien, Schulen und Methoden etwas überwältigt. Ich habe viele unterschiedliche klinische Weiterbildungen absolviert, sicher auch mit dem Wunsch nach Orientierung, um zu des Pudels Kern zu gelangen und den gemeinsamen Nenner zu begreifen. Ich glaubte anfangs noch, dass sich das definitorische Chaos mit meinen zunehmenden Kenntnissen lichten würde. Vieles erschien mir nicht stringent, unstimmig, widersprüchlich. Ein großer Teil meiner Forschungen zu psychodynamischen Basiskonzepten und Interventionstechniken und zu Veränderungen im Therapieverlauf sind hieraus entstanden. Habilitiert habe ich zu einem Thema, welches psychodynamische und systemtheoretische Konzepte miteinander verbindet. Ich bin sehr dankbar dafür, sowohl wissenschaftlich als auch klinisch arbeiten zu können. Es macht mir viel Freude, mich mit anderen gemeinsam für wissenschaftliche Fragestellungen zu begeistern, etwas zu durchdringen, zu hinterfragen, zu prüfen und erworbenes Wissen weiterzugeben.
Ich arbeite sehr gern als psychodynamische Psychotherapeutin, Supervisorin und Lehrtherapeutin. An der psychodynamischen Psychotherapie faszinieren mich vor allem die geistige Auseinandersetzung und die Möglichkeit, über Übertragungs- und Gegenübertragungsprozesse zu reflektieren und sich darüber selbst intensiv einzubringen. Damit meine ich auch das gemeinsame Ringen um ein tiefes gegenseitiges Verständnis und die intensive menschliche Begegnung innerhalb einer therapeutischen Beziehung – die, wenn es gut läuft, emotional und intellektuell sehr befriedigend sein kann.“
Kontakt:
a.gumz@phb.de
Am Köllnischen Park 2 | Raum 5.20
www.agumz.de
Forschungsschwerpunkte:
- Psychotherapieforschung und Psychotherapieausbildungsforschung
- Messen und Trainieren therapeutischer Beziehungskompetenzen (Alliance Ruptures, Facilitative Interpersonal Skills, Umgang mit Übertragung/Gegenübertragung, Enactments)
- Mediatoren des Therapieerfolgs
- Rolle der Sprache und Stimme in Psychotherapien
- Psychodynamische Konzepte und Techniken