Rechtspsychologie: Prof. Renate Volbert / Prof. Jelena Zumbach-Basu
Die Rechtspsychologie an der PHB hat zwei zentrale Forschungsschwerpunkte: im Schwerpunkt Aussagepsychologischen Forschung beschäftigen wir uns mit der Weiterentwicklung von Methoden zur Unterscheidung zwischen erlebnisbasierten und nicht erlebnisbasierten Aussagen und mit Befragungsverhalten und -techniken und deren Einfluss auf Zeugen- und Beschuldigtenaussagen. Im Schwerpunkt Familienrechtspsychologische Forschung arbeiten wir an der (Weiter-) Entwicklung diagnostischer Ansätze für die psychologische Begutachtung im Familienrecht. Zudem forschen wir an grundlegenden Fragen zu Konstrukten wie dem Kindeswillen.
Schwerpunkt Aussagepsychologie
Prof. Dr. Renate Volbert
Kontakt:
r.volbert@phb.de
Tel.: 030 – 209166290
Wissenschaftliche Mitarbeitende:
- M.Sc. M.Sc. Elsa Gewehr
- M.Sc. Mona Leve
- M.Sc. Jana Otzipka
- Dr. Jonas Schemmel, Dipl.-Psych., M.Sc.
- M.Sc. Asne Senberg
- Dipl-Psych. Anett Tamm
Studentische Mitarbeitende
- Justine Schneider
Aktuelle Projekte:
- Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Erzdiözese Bamberg (ASMEB)
- Machbarkeitsstudie zur Frage „Was passiert in familiengerichtlichen Verfahren, wenn der Vorwurf sexualisierter Gewalt im Raum steht?“
- ViContact 2.0: Erstgespräche bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch – Professionalisierung von Erstbefragenden verschiedener Professionen durch Übung in virtuellen Szenen
- Therapie und Glaubhaftigkeit von Aussagen
- Wahrheit, Lüge, Pseudoerinnerung: Eine systematische Analyse aussagepsychologischer Gutachten
- Alternative Competing Hypotheses – An Effective Debiasing Strategy in Criminal Investigations and Proceedings?
Abgeschlossene Projekte:
- ViContact: Erstgespräche bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch – Professionalisierung von Lehramtsstudierenden durch Übung in virtuellen Szenen
- Fehler und Wiederaufnahme im Strafverfahren
- Vernehmung und Aussageverhalten von Beschuldigten
- Weiterentwicklung der Merkmalsorientierten Inhaltsanalyse als Methode zur Unterscheidung zwischen wahren und erfundenen Aussagen
Schwerpunkt Familienrechtspsychologie
Prof. Dr. Jelena Zumbach-Basu
Kontakt:
j.zumbach@phb.de
Tel: 030/ 20 91 66-286
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen
Studentische Mitarbeitende
- M.Sc. Lina Rustemeyer
Aktuelle Projekte
- PROSPECT-Studie: Prognose kindeswohlgefährdenden Elternverhaltens; DFG-Sachbeihilfe; Laufzeit: 36 Monate
- Machbarkeitsstudie zur Frage „Was passiert in familiengerichtlichen Verfahren, wenn der Vorwurf sexualisierter Gewalt im Raum steht?“; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend / Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM); Laufzeit 12 Monate
Abgeschlossene Projekte
- Kooperationsprojekt: Internationale Perspektive auf Leitlinien, Mindestanforderungen und Ausbildungsstandards für die familienrechtspsychologische Begutachtung (gemeinsame Projektleitung mit Dr. Taina Laajasalo, University of Helsinki)
- Konstruktspezifikation des Kindeswillens
- Analyse richterlicher Fragestellungen an familienrechtspsychologische Sachverständige
Öffentliche Vortragsreihe – „Vielfalt der Rechtspsychologie – Putting Science into Practice“
Unter dem Titel „Vielfalt der Rechtspsychologie – Putting Science into Practice“ finden an der PHB etwa vier Mal im Jahr öffentliche Vorträge zu rechtspsychologischen Themen statt.
Unter Beteiligung von Prof. Dr. Renate Volbert und Elsa Gewehr von der PHB ist ein White Paper zu forensischen Befragungen von Kindern erschienen, das Empfehlungen der European Association of Psychology and Law (EAPL) enthält.
Korkman, J., Otgaar, H., Geven, L. M., Bull, R., Cyr, M., Hershkowitz, I., Mäkelä, J.-M., Mattison, M., Milne, R., Santtila, P., van Koppen, P., Memon, A., Danby, M., Filipovic, L., Garcia, F. J., Gewehr, E., Gomes Bell, O., Järvilehto, L., Kask, K., … Volbert, R. (2024). White paper on forensic child interviewing: Research-based recommendations by the European Association of Psychology and Law. Psychology, Crime & Law, 0(0), 1–44. https://doi.org/10.1080/1068316X.2024.2324098 (open access)
Wenn Kinder Opfer von Verbrechen, Gewalt oder Missbrauch werden, sind ihre Schilderungen der Ereignisse oft das wichtigste Beweismittel für strafrechtliche Verfahren. Die Art und Weise, wie Kinder im Rahmen von Ermittlungen und vor Gericht befragt werden, unterscheidet sich international – sowohl innerhalb als auch außerhalb Europas – jedoch erheblich. Vielfach werden auch Befragungspraktiken angewandt, die nicht evidenzbasiert sind und sowohl für die Kinder als auch für die Verfahrensergebnisse schädliche Konsequenzen haben können. Dabei liegen in der einschlägigen wissenschaftlichen Literatur konsensuale Goldstandards – „Best Practices“ –für die forensische Befragungen von Kindern vor. Ziel des „White Papers“ ist es, den aktuellen Stand der Forschung und die Goldstandards zur forensischen Befragung von Kindern für Fachkräfte diverser Professionen überblicksartig zugänglich zu machen.
Für eine Zusammenfassung der Empfehlungen siehe: https://heuni.fi/documents/47074104/0/PolicyBrief_EAPL+2024+Child+Forensic+Interviewing+(1).pdf/eb30609e-a02b-66a1-75de-16310d6cbb7e/PolicyBrief_EAPL+2024+Child+Forensic+Interviewing+(1).pdf?t=1716453406741
Links
- Fachgruppe Rechtspsychologie in der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs)
- Sektion Rechtspsychologie im Berufsverband Deutscher Psychologen und Psychologinnen (BDP)
- Kompetenzzentrum für Gutachten
- European Association of Psychology and Law (EAPL)
- European Association of Psychology and Law – Student Society (EAPL-S)