Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Erzdiözese Bamberg (ASMEB)
Forschungskooperation der Universität Greifswald (Prof. Dr. Stefan Harrendorf, Lehrstuhl für Kriminologie, Strafrecht, Strafprozessrecht und vergleichende Strafrechtswissenschaften), der Psychologischen Hochschule Berlin (Prof. Dr. Renate Volbert, Professur für Rechtspsychologie mit Schwerpunkt Aussagepsychologie) und der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Erzdiözese Bamberg (Vorsitzender: Prof. Dr. Thomas Weißer)
Mitarbeitende: Anna Tamm, Jana Otzipka
Laufzeit: 1.7.2024 – 31.12.2026
Finanzierung: Erzdiözese Bamberg
Gesamtfördervolumen: 766.477 €; PHB: 359.656 €
Im Rahmen der Studie soll das quantitative Ausmaß des durch Kleriker an Kindern, Jugendlichen und Schutzbedürftigen begangenen sexuellen Missbrauchs im Zeitraum von 1946 bis 2022 weiter aufgeklärt werden. Besonders widmet sich die Studie den Folgen des Missbrauchs für die Betroffenen. Ihre Befragung nimmt einen besonderen Stellenwert ein, weil zu den Erfahrungen aus Betroffenensicht bislang nur wenige systematische Untersuchungen vorliegen. Schließlich wird der administrative Umgang mit Beschuldigten und Betroffenen untersucht. Dazu gehören die Analyse von Einzelfällen, die Feststellung von Verantwortlichkeiten und etwaigem Fehlverhalten von Führungspersonal der Erzdiözese, die Identifikation begünstigender struktureller Einflussfaktoren für sexuellen Missbrauch sowie die Bewertung der Möglichkeiten zur Prävention und Intervention im Erzbistum Bamberg.
Die Untersuchung sieht zwei prinzipielle methodische Zugänge vor, nämlich die Auswertung von Akten und Dokumenten aus dem gesamten Datenbestand der Erzdiözese Bamberg (durch die Arbeitsgruppe Greifswald) sowie die Durchführung leitfadengestützter, problemzentrierter Interviews mit Betroffenen und Zeitzeugen, insbesondere kirchlichen Funktionsträgern. Alternativ soll hierzu für Betroffene die Möglichkeit der Teilnahme an einer schriftlichen Befragung bestehen (Arbeitsgruppe Berlin).
Informationen: https://www.kommission-bamberg.de/studie.php