PIER-Youth – Selbstregulation als Ressource in der Bewältigung von Entwicklungsanforderungen
Selbstregulation ist eine zentrale psychische Ressource, die es dem Individuum erlaubt, adäquat auf verschiedenste situative Anforderungen zu reagieren und eigene Ziele erfolgreich zu verfolgen. Entsprechend hängt hohe Selbstregulation mit vielfältigen positiven Entwicklungsoutcomes zusammen.
Die Forschung konzentrierte sich bislang aber v.a. auf das (Vor-)Schulalter, während über die Entwicklung und Bedeutung von Selbstregulation in der Jugend relativ wenig bekannt ist. Gerade im Jugendalter ist die Selbstregulation aber besonders relevant, da die externale Regulation (z. B. durch die Eltern) sukzessive abnimmt, Entscheidungen zunehmend selbstbestimmt getroffen werden und zahlreiche jugendspezifische Entwicklungsanforderungen (zum Beispiel Autonomieentwicklung; Integration in die Peergruppe) zu bewältigen sind.
Die DFG-Forschungsgruppe „Selbstregulation als Ressource in der Bewältigung von Entwicklungsanforderungen – eine prospektive Analyse von der mittleren Kindheit bis zur Adoleszenz“ (FOR 5034) in Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam und der Psychoanalytischen Universität Berlin baut auf dem Längschnittdatensatz der PIER-Studie auf und möchte die Entwicklung einer großen Bandbreite selbstregulativer Kompetenzen vom mittleren Kindesalter bis zur Adoleszenz nachvollziehen.
An der PHB werden in zwei Teilprojekten die prospektiven Zusammenhänge zwischen verschiedenen Selbstregulationskompetenzen und prosozialem Verhalten und moralbezogenen Persönlichkeitsmerkmalen (BO 4482/5-1) sowie Trajektorien aggressiven und antisozialen Verhaltens (BO 4482/6-1) untersucht.